Treffen mit SPÖ-Bildungssprecherin im NR, Elisabeth Grossmann

Bildung, Kultur und Medien
Donnerstag,
10
.3.
2016
 
Salzburg
BSA Salzburg

Am 10. März versammelten sich zahlreiche in das heimische Bildungswesen Involvierte bzw. daran Interessierte in Saalfelden, um mit unserer Bildungssprecherin  im Nationalrat, Mag. Elisabeth Grossmann, zu diskutieren. Nach dem Prinzip „ ins Volk hineinhören“ wurde der Abend für alle Beteiligten zweifellos ein voller Erfolg, legte doch unsere Vertreterin im Parlament ihre Sichtweise zu diesem oder jenem aktuellen Thema  unseres Schulwesens dar, notierte sich umgekehrt aber auch zahlreiche Wünsche von der „Basis“, sprich seitens SchulleiterInnen und LehrerInnen vor Ort.

Anm.: Wir vom SLÖ trafen uns vorher im kleineren Kreis im Karl Reinthaler-Haus in Saalfelden mit unserer Volksvertreterin, ehe es unter dem Titel „Forum.Bildung.Pinzgau“ zur größeren, überparteilichen Veranstaltung in die dortige NMS - Stadt ging.

Der SLÖ war auch aus der Stadt Salzburg und Umgebung durch etliche Vorstandsmitglieder mit Vorsitzendem Mag. Dietmar Plakolm an der Spitze vertreten. Durch beiden Veranstaltungen führte moderierend unser Bildungssprecher im Landtag, Mag. Karl Schmidlechner, am Podium jeweils neben Sissi Grossmann NAbg. Walter Bacher aus dem Pinzgau und Landesparteichef KV Walter Steidl.

Im Folgenden seien einige Kernpunkte aus beiden Veranstaltungen herausgehoben:

Grossmann legte ihre Sichtweise zur Thematik unseres Schulwesens, datiert seit dem 17. November 2015 dar, als die Koalitionspartner ihr Reformübereinkommen präsentiert hatten. Sie verhehlte nicht zu betonen, dass in einem die Bevölkerung so stark betreffenden Bereich wie die Bildung natürlich auch Ideologien aufeinandertreffen.

Einige Punkte aus ihrem Statement:
Aufwertung der Elementarpädagogik, Änderung in der Herangehensweise der Benotung in der so genannten „Schuleingangsphase“, Entbürokratisierung, verstärkte Würdigung des LehrerInnen-Engagements  durch Förderung der Schulautonomie usw.
Aktuell ging Elisabeth Grossmann natürlich auf das ÖVP-dominierte Bundesland Vorarlberg ein, wo man – auch durch die Parteispitze aus dem rechten Lager stark propagiert  - eine Modellregion einer echten Gesamtschule im Bereich der Schule der 10-14-Jährigen schaffen möchte einschließlich Wegfall des Gymnasiums, um – begünstigt durch den eher begrenzten Raum – eine relativ treffsichere Evaluierung  vornehmen zu können. Hinsichtlich der ganztägigen Schulformen ist ein Zusammenwirken mit der Wirtschaft ferner zwar dort und da durchaus effizient, Schulprivatisierungen in diesen Zusammenhängen erteilte die Referentin aber ebenso eine Absage wie einer übergroßen Lockerung der Autonomie dergestalt, als sich SchulleiterInnen ihre LehrerInnen künftig weitgehend aussuchen dürfen. Die Bürde für die DirektorInnen würde aufgrund steigender Angriffspunkte „von außen“ bald zu groß werden, wie anwesende DirektorInnen bestätigten. Weiters aktuell zur Flüchtlingsfrage im Schulwesen: Grossmann sprach sich abermals dafür aus, die personellen Ressourcen bezüglich Sprachförderung zu erhöhen wie auch für Dolmetscher und pädagogisches Personal  für „Vermittlung unsrer Werte“. Immerhin würden 24 Millionen € in diese Richtung nunmehr fließen, was – wie an diesem Abend auch in anderen Zusammenhängen betont  – natürlich zu wenig ist.

An der erweiterten Diskussionsrunde an der NMS mit über 40 TeilnehmerInnen  nahmen auch ElternverteterInnen teil. Es gab beispielsweise viel Lob für die Nachmittagsbetreuung, aber auch Verwunderung, dass im Pinzgau mitunter nur geringes Interesse an diesem Angebot bestünde. Am finanziellen Beitrag der Eltern sollte es doch nicht scheitern. Von der Basis her wurden seitens Schulleitungen und ElternvertreterInnen ministerielle Finanzunschärfen beklagt, etwa an  den Beispielen  Mittagstisch oder Reinigung. In beiden Fällen sei „ausgelagert“ worden mit der Begründung einer Effizienzsteigerung, tatsächlich sei es aber zu einer Verteuerung gekommen. In beiden Fällen stünde quasi intern geeignetes Personal zur Verfügung. Sich um Klärung der Kompetenzüberschneidungen offenbar zwischen Bildungsministerium und Finanzministerium zu kümmern, versprach unsere Abgeordnete wie in etlichen anderen Bereichen auch. Generell herrschte im Saal die Vermutung, ministeriellerseits werde mitunter „zum Wohle der Beteiligten umgeschichtet“. Man solle doch – so der Tenor im Auditorium  - ehrlich Farbe bekennen und erklären, man müsse einfach sparen. Wohlmeinung sodann immer wieder zur Nachmittagsbetreuung, auch wenn beklagt wurde, die gerade auf diesem Gebiet so notwendige Vorbereitungszeit sei unbezahlt. Außerdem fehle Unterstützungspersonal  für jenen gesellschaftlich so wichtigen Bereich zur Unterstützung zahlloser Familien.

Anm.: In diesen Zeilen konnten – praktisch nur Stunden vor der Drucklegung unseres Magazins – nur einige Punkte herausgegriffen werden. Formal besonders erwähnenswert jedoch allemal das große Interesse an der Veranstaltung und die rege aktive Beteiligung wie auch die Gelegenheit, quasi auf Augenhöhe mit unserer einschlägig verantwortlichen Volksvertreterin einmal diskutieren zu können.
Ihr für die sympathische, kompetente und offene Art, ihrem „Amtskollegen“ im Parlament, Walter Bacher aus dem Pinzgau, unserem Parteivorsitzenden Walter Steidl, der wie manch andere(r))  nach Saalfelden angereist war, und unserem heimischen Bildungssprecher, der nicht nur als Moderator wieder einmal umsichtig durch den Abend führte, sondern mit seinen pädagogischen Mitstreitern in Saalfelden auch organisatorisch um eine ertragreiche Veranstaltung bemüht war, herzlichen Dank!

Noch eine weitere Anmerkung:  Elisabeth Grossmann wird uns in ein paar Tagen anlässlich unserer SLÖ-Generalversammlung  am 7. April als Hauptrednerin zur Verfügung stehen!
 

Bericht und Fotos: Herbert Wallentin

 

Veranstaltungsankündigung